Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die ersten personalisierten Feeds kamen 2008. Es war eine schöne Vision, die uns da gezeigt wurde. Durch KI sollte jeder das sehen, was er sehen will. Statt zentralisiert, sollte es eine Welt der freien Informationen werden. Durch den freien Informationsfluss sollten Gesellschaften demokratischer werden und der Austausch offener. Eine offene und miteinander verbundene Welt sollte dann eintreten.

Dass es nun ganz anders gekommen war, das haben wir gesehen. Der Austausch mit Fremden im Internet ging oft auf Kosten des Respekts. In den finsteren Fängen der KI-Algorithmen haben sich Bewegungen gebildet, die einander nicht länger verstehen. Das gesellschaftliche Klima ist rauer geworden und es herrscht eine allgemeine Uneinigkeit, denn durch die Art der Diskussion im Internet werden die Probleme nicht weggeredet, durch Rede und Gegenrede, sondern im Gegenteil, die Konflikte schaukeln sich weiter hoch.

Wir hatten nun 15 Jahre lang Gelegenheit, dieses Ideal in Reinform anzutreffen und Locality selbst hat nur das Erbe der personalisierten Feeds angetreten.

Die ersten digitalen sozialen Räume waren Fore, öffentlichen Räumen, die ein jeder besuchen konnte. Dann kamen ICQ, dann Facebook und WhatsApp, die schon eher einem Wohnzimmer glichen. Man konnte Seiten folgen, die einen interessieren und sich seinen Feed so kurieren, wie man es wollte, so wie man sein Wohnzimmer ja nach seinem Geschmack einrichten kann.

Dann kamen die personalisierten Feeds und die KI-Algorithmen. Als würde jeden Tag jemand deine Wand neu tapzieren und Bilder dort hinhängen, die du niemals sehen wolltest. Jetzt gehörte dir nicht mehr das eigene Wohnzimmer. Bis hier hin war das lediglich frustrierend.

Und in der Pandemie schließlich haben wir auch die enorme Gefahr gesehen, die davon ausgeht. Eine enorme Gefahr für die psychische und physische Gesundheit der Menschen. Ein Pulverfass und eine Zeitbombe.

Schließlich hat Social Media selbst meine Freunde gegeneinander aufgehetzt. Ich war verzweifelt, denn ich konnte mich dieser Welt nicht entziehen und ich konnte weder mit, noch ohne Social Media. Da entstand die Idee für Locality, basierend auf EINER Erkenntnis:

Dass wir nicht gespalten sind, sondern zusammen. Und dass Social Media Technologie unseren Konsens finden muss.

Als ich nach Hilfe gesucht habe, um das Projekt zu programmieren, wurde mir gesagt, so etwas sei unmöglich. Man brauche ein riesen Team.

Zunächst sah es so aus, als könnten meine Kritiker Recht behalten. Aber ich habe NICHT aufgegeben, denn das ist nicht meine Art und habe stattdessen herausgefunden, mit welcher Technologie ich arbeiten kann, um so etwas eben DOCH möglich zu machen.

Jetzt ist mit der Alpha-Version der Grundstein gelegt. Ich habe die ersten Menschen eingeladen. Nun ist es unser gemeinsamer Kampf. Unser gemeinsamer Kampf um Einigkeit.

Künstliche Intelligenz versucht heute, uns zu spalten und liefern sich einen Kampf um Aufmerksamkeit mit öffentlichen Medien, der ins Bodenlose mündet. Jung wird gegen alt gehetzt, rechts gegen links.
Der Diskurs wird gesteuert; Propaganda hat sich verschoben von Festlegung des Inhalts einer Meinung zur Festlegung des Gesprächtsthemas, dass sich in Rede und Gegenrede, These und Antithese, die Synthese ergebe. Russische und Nordkoreanische Schattenmächte unterhalten Troll-Armeen im Internet, weil sie glauben, sie könnten dadurch das Vertrauen überwinden, das wir ineinander haben.

Aber wir sind stark und wir bleiben zusammen und wir lassen uns nicht gegen unsere Brüder und nicht gegen unsere Freunde aufhetzen, denn eine Umarmung ist so viel mehr wert als ein Like und wenn wir zusammenkommen setzt das mehr positive Energie frei als jeder Algorithmus.

Auf dieser Welt existiert etwas Gutes und dafür lohnt es sich, zu kämpfen. Eine höhere Macht ist auf unserer Seite, ein tiefer Wunsch nach Einigkeit und Freundschaft, der uns leitet und wieder zusammenführt.

Die Locality App ist hierbei nicht mein Werk, sondern euer Werkzeug, das Sprachrohr und die Stimme der Locality Bewegung. Sie ist nichts ohne euch, ohne die Künstler, die vor uns ihr Herz ausbreiten und uns zeigen, was in uns allen schlummert. Ohne die Party People, die Feste organisieren und besuchen und mit Leben füllen. Ohne euch und euer Mitwirken, ist das nur toter Code.

Es mag Jahre dauern, bis aus unserer Bewegung eine Massenbewegung wird und es gelingen kann, die Spaltung zunächst in den Freundeskreisen und Familien, dann in Deutschland, dann auf der Welt, zu überwinden. Unsere Feinde werden uns verklagen und werden versuchen das Netzwerk zu unterwandern, zu regulieren und zu stürzen. Aber wir besitzen die Kraft, die Ausdauer, die Kreativität und den Mut, um die Herausforderungen zu meistern, die vor uns liegen und das Netzwerk geht über Code hinaus.

Wenn du ebenfalls genug von Content hast und wieder Kunst sehen willst, wenn du genug davon hast, dich mit den irrelevanten Hirngespinsten einiger weniger auseinanderzusetzen. Wenn du wieder wissen willst, was die Sache ist, auf die wir uns alle einigen können, das Kunstwerk das universell ist, welche Gedanken es sind, die uns vereinen. Wenn du genug hast von einem Jahrzehnt der Spaltung. Dann komm in die Locality Gemeinschaft, dann denk frei und mach Kunst. Hör auf nach den Unterschieden zu suchen und such wieder nach den Gemeinsamkeiten.

Lade die App herunter, teile sie mit Freunden, mach Werbung für die App und vor allem: Denk frei und mach Kunst. Besuch Festivals und Parties. Schreib Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden.